Wenn sie weiß, was ihr Sohn tut und darauf nicht mit Anzeige, Auslieferung oder anderen Maßnahmen zur Unterbindung reagiert ist sie mitschuldig.
Ich ließ es aus, weil ich den Vergleich nicht verstehe? Werden aufgenommene Flüchtlinge nicht von den Strafverfolgungsbehörden verfolgt, wenn sie straffällig werden? Das wäre doch die Analogie, oder überseh ich hier etwas?
Und wenn wir Leute ins Land holen, von denen wir wissen, dass sie anders ticken (Stichwort Frauenrechte, Religionsfreiheit, Selbstbestimmung etc.) dann machen wir uns mitverantwortlich.
Es juckt mich ja in den Fingern nach dem Standard zu fragen, den wir anlegen, denn auch hier gibt es Eingebohrene, die durchaus misogynistisch (heißt das so?) drauf sind. Aber gut, nehmen wir einmal an, wir hätten einen Standard zum Anlegen gefunden. Was spricht dagegen, den ankommenden Flüchtlingen die hießigen Standards klar zu machen (kann parallel zu nem Sprachunterricht laufen, den sie ja auch meist brauchen) und dann auch danach zu handeln. Sprich: Wenn einer seine Frau oder seine Kinder mißhandelt, kommt er in den Bau wie jeder andere auch. Der Vorteil unserer Staaten in der EU ist ja, daß es keine Willkürregime sind, sondern mehr oder weniger klare Gesetze gelten und die Polizei nicht kommt, weil man etwas gegen die Führung gesagt hat sondern weil man ein demokratisch beschlossenes Gesetz gebrochen hat.
Was mich bei Dir etwas irritiert ist, daß Du Dich so auf die negativen Beispiele konzentrierst, als ob die Aufnahme von Flüchtlingen und Zuwanderern nur gefährlich und problematisch wäre. Das ist es, ganz klar, wie alles im Leben. Aber wenn wir es geregelt durchziehen, können wir Einfluß nehmen, wenn nicht, werden es immer wieder Leute illegal hierher schaffen, und auf die haben wir dann gar keinen Einfluß mehr…
Wir haben “gut aufgenommen”. Ja, wir haben Vorfälle wie Solingen und Rostock – aber unser Staat wie unsere Gesellschaft stellt sich gegen diese Einzelfälle. Im direkten Vergleich stellt sich unsere “Willkommenkultur” als ganz weit vorne dar.
Von Solingen und Rostock spreche ich gar nicht, wenn ich gute Aufnahme meine. Ich meine damit eher, daß die Idee mit den rotierenden Gastarbeitern dazu geführt hat, daß wir zwar Einwanderung hatten, es aber ne ganze Weile nicht wahrhaben wollten und folglich nicht darauf reagiert haben. Ich mein auch irgendwo mal gelesen zu haben, daß die Kinder der Gastarbeiter nicht in die reguläre Schule gingen, oder bezog sich das nur auf den Religionsunterricht? Weshalb dann Ethik als Fach eingeführt wurde… Ich geb zu, ich hab da ziemlich viel Halbwissen. Ich sag auch gar nicht, daß dahinter böse Absicht stand. Aber es hätte besser laufen können. Und ich bin überzeugt, dann hätten wir heute auch nicht so große Probleme. Vielleicht sitz ich da auch einem Irrtum auf.
Dein Beispiel mit dem Lesen ist überspitzt, und so antworte ich ebenfalls mit einer Überspitzung: wenn ich jemandem das Schießen beibringe, erlaube und mit Waffen versorge – bin ich da verantwortlich wenn er statt zu einem Tunier zu einem Massaker fährt?
Vom Verstand her würd ich sagen nein. Aber emotional streubt sich da was in mir. Ich glaub ich hab Deinen Punkt verstanden…
Trotzdem nochmal: Beim schießen ist man eher verantwortlich, beim lesen nicht. Vielleicht reagiert man so, weil man mit Lesen zuerst positives verbindet und mit schießen zuerst negatives. Uns geht es hier ja um die Einwanderung, und damit verbinde ich bei weitem nicht so viel negatives wie mit dem Schießen. Vielleicht kommt daher meine Einschätzung.
By the way würd ich auch ganz genau drauf achten, wem ich das Schießen beibringe. Aber wir reden ja vom Staat, der braucht objektive Kriterien für die Einreise. Bei nem Waffenschein wird ja die Unbedenklichkeit irgendwie geprüft, bei Einwanderern könnte man da vielleicht auch was entwickeln… aber hier sind wir schon dabei, über die Regelung einer Einwanderung zu sprechen, also die Grenzen zu öffnen.
Der Glaube, wir würden besser mit Terroristen klarkommen wird von kalten Fakten widerlegt.
Wenn ich die Zahl der Terrortoten in den westlichen Ländern mit denenin islamischen Ländern vergleiche, kommen wir recht gut weg dabei.
und zeigen gleichzeitig nicht nur keine Reue sondern erhalten auch lächerliche Strafen
Das ist ein echtes Problem, da stimme ich Dir zu. IMHO sollte man auch gegen deutsche Freischärler in Syrien ermitteln. War da nicht mal was mit “militärdienst für eine fremde Macht”? War das nicht mal verboten? Ah, grad gesehen, das gilt wohl nur für die Anwerbung (§109h StGB). Aber wenn man der Werber habhaft werden kann, umso besser. Und fünf Jahre sind ne recht lange Zeit, bei Nichtdeutschen kommt da durchaus auch eine Abschiebung in Frage, im Zweifel in das Land, für das angeworben wird, weil da ja eine Verbindung zu bestehen scheint…
Über entsprechende Gesetzesänderungen kann man gerne nachdenken.
während gleichzeitig in unseren JVAs der Kontakt hergestellt, die Überzeugungen dahinter weitergegeben werden
Daß man im Gefängnis erst richtig zum Verbrecher wird, hat man wohl schon gesagt, bevor die ersten Gastarbeiter hier ankamen. Das Problem besteht trotzdem, bloß: Wie beheben. Die Gedanken sind frei, auch die doofen.
Du willst mehr als der Samariter. Du willst den Verletzten nach Hause schleppen und ihn allein bei deiner Familie lassen, während Du wieder auf Reisen gehst.
Nein, allein lassen bei meiner Familie werd ich den nicht. Aber bei mir aufnehmen? Ja, find ich gut.
wenn Du dann nach Hause kämst und Deine Familie das Schlimmste erlitten hätte durch den Verletzten (und Genesenen) – würdest Du dann ohne Schuldgefühle sein?
Ja, aber ich würd ihn auch nicht alleine lassen. Ich will die Flüchtlinge ja nicht in irgend eine No Go Area stecken, wo es keine Polizei gibt. Ich find sowieso, da sollte mal was unternommen werden, vielleicht mehr Polizisten statt mehr Überwachungskameras… gerne auch welche mit Migrationshintergrund, die sprechen die Sprachen und kennen die Kulturen.
Ich gehe nicht davon aus, dass jemand “sein Land” hat. Ich gehe davon aus, dass “Flucht” keine Probleme löst sondern verschleppt
Wieso die Anführungszeichen? Was die Flucht angeht: Ich kann es verstehen, wenn jemand der Arbeit hinterherzieht. Ich kann verstehen, wenn jemand vor Krieg und Diktatur wegzieht. Für einen Syrer, der nach Schweden kommt löst sich zumindest das Problem, daß er nicht mehr um sich und seine Familie fürchten muß, weil in Stockholm und Malmö deutlich weniger geschossen wird als in Damaskus und Aleppo. Es wird auch weniger gefoltert als in Asmara und die Chance, daß die Kinder zu Kindersoldaten gemacht werden ist geringer als im Kongo. Diese Probleme sind für die Familie erst einmal gelöst mit dem Wegzug in eine bessere Gegend. Und ich seh daran nichts verwerfliches. Sicher löst es das Problem von Krieg und Diktatur nicht. Aber sind die Einwohner dieser Länder denn verpflichtet, diese Probleme zu lösen?
Du gehst davon aus, dass die “Aufeinanderbewegung der Kulturen” keine Probleme mit sich bringt.
Nein! Das bringt schon im Kleinen Probleme mit sich, siehe krähender Hahn und Kirchenglocken. Ich denke aber, daß die Probleme lösbar wären, wenn man wollte. Würde halt Geld kosten, würde unseren Lebensstandard senken. Das ist nicht populär, trotzdem kann ich doch dafür werben.
Die Position der Gleichberechtigung ist erkämpfter Teil unserer Kultur. Die Unterlegenheit der Frau die vieler anderer Kulturen. Wie soll sich hier aufeinander zubewegt werden ohne dass die Frauen verlieren? Und ist das nicht schlecht?
Wir haben doch gültige Gesetze. Die will ich nicht abschaffen. Wenn jemand seine Frau mißhandelt, dann muß der auch entsprechend gestarft werden. Und wenn die Frauen hier sind und man ihnen ihre Recht erklärt, haben sie eine größere Chance, ihre Peiniger loszuwerden, als in ihren Herkunftsländern. Klar geht das nciht von jetzt auf gleich. Trotzdem sieht man auch immer wieder türkische Frauen ohne Kopftuch.
das ginge problemlos.
Nochmal: Ich behaupte nicht, es sei problemlos. Aber ich halte den status quo für das größere Problem.
Wenn Du also anführst, dass die Regelung außerhalb des Gerichtes etwas positives sei
Tu ich doch gar nicht.
Einen Wolf einzusperren ist Tierquälerei. Für den Wolf und für die Schafe in der Nähe.
Jetzt überreizt Du das Bild. Ein Wolf ist immerhin kein reflektiertes Wesen, das für seine Taten verantwortlich ist. Der folgt einem Instinkt. Bei Menschen ist das anders.
In seiner natürlichen Umgebung hat er die Möglichkeiten zu leben wie Gott es wollte. Wollen wir der Verantwortung gerecht werden, dann warnen wir die anderen Schäfer vor dem Wolf, bezahlen Wildhüter und Polizei zum Schutz vor Tierquälern. Den Wolf holen wir trotzdem nicht ins Schafgehege und den Skorpion nicht auf unseren Rücken.
Würde im Umkehrschluß bedeuten: Gott wollte, daß die Eritreer unter iener Diktatur und die Syrer unter einem Krieg zu leiden haben und Er will nicht, daß sie sich und ihre Familien dem durch Flucht entziehen. Dann hätte Gott wohl auch den Kindermord zu Bethlehem gewollt und Josef hätte dort beliben müssen, weil er dort die Möglichkeit hatte zu leben, wie Gott es wollte… Du hast es sicher nicht so gemeint, aber so kam das grad rüber.
Aber wir können dem Wolf/ straffälligen EInwanderer ja die Wahl lassen: Gefängnis oder Abschiebung.
Die Tierquäler wären dann wohl Assad und Konsorten. Mal angenommen, wir würden die Wildhüter – unsere Armeen – nach Syrien entsenden und die Tierquälerei beenden. Was machen wir mit dem Wolfsgehege dort? (Ja, das überreizt das Bild auch, zumal es auch Tierquälerei wäre, die Wölfe nicht zu füttern…)
Den Wolf holen wir trotzdem nicht ins Schafgehege und den Skorpion nicht auf unseren Rücken.
Wenn der Skorpion in einem Terrarium ist, das ich mir auf den Rücken schnallen kann, bring ich den gerne über den Fluß. Und wenn der Wolf Vegetarier wird, kann er gerne in den Schafstall kommen. Sind ja wie gesagt alles denkende Menschen, und keine auf ihre Instinkte begrenzten Tiere…
Heutzutage fragt man sich dann aber, ob der Wolf das will! Und unsere Wölfe wollen das mit zunehmender Tendenz nicht.
Dann können sie gerne wieder nach Syrien zurück, oder wo immer sie herkamen. Oder wir sperren sie ein.