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Channel: Kommentare zu: Lampedusa
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Von: Theodreds Schicksal

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Es ist nicht Böse gemeint: oft bin ich von Deiner kompromißlosen Hilfsbereitschaft im Namen der Menschlich- und Christlichkeit schwer beeindruckt, nur um mich kurz darauf zu wundern, wo ihre Schranken plötzlich auftauchen. Ich gehe z.B. davon aus, dass Christina durchaus den Menschen helfen will, aber eben vor den nunmal unübersehbaren (und von dir marginalisierten) Gefahren zurückschreckt – und das finde ich ebenso menschlich und christlich.
So stimme ich Dir auch nicht zu, dass wir die Verantwortung einfach mal eben – schwupps – über Bord werfen können. Eine Mutter ist nicht verantwortlich für die Geburt eines späteren Mörders. Wohl aber wenn ihre Erziehung dazu führte. Das sehen die Gerichte übrigens ebenso: schwere Kindheit ist ja ein beliebter Entlastungsgrund bei der Urteilsfindung. Und wenn eine Mutter weiß was ihr Kind einem anderen Menschen angetan hat und dies dann nicht nur vertuscht sondern auch folgend weiter ermöglicht, dann wird sie sogar zur Mittäterin.
Gleiches gilt für Menschen, die bspw. jene Tschetchenen ins Land holen, die dort bereits ihr Unwesen trieben und nun in einem Asylantenheim andere Flüchtlinge terrorisieren, verletzen und nach 20jähriger Prüfung (mit Berufung auf die Berufung) trotz Ablehnung bleiben dürfen. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit folgt dann keine gelungene Integration und bereichernde Anteilnahme an einer toleranten Gesellschaft sondern Verbrechen und Gewalt. Die Herrschaften aus Nairobi sind da recht aktuelle Beispiele – Einwanderer aus Deutschland, England und Skandinavien nebst einer durch Einwanderer zum Islam geführten Britin.
Sich da einfach abzusetzen mit “konnte ja keiner vorher wissen”, das ist das Unschuldsspiel, das Waschen der Hände. Diese Argumentation funktioniert dann auch bei allen möglichen anderen Dingen. Mir liegt ein Vergleich a la “Suppe ausschenkender Kerle in braunen Hemden die mir nie was taten” auf den Fingern, aber auch ohne dieses längst abgenutzt Beispiel verstehst Du, worauf ich hinaus will.
Wer A sagt muss auch B sagen. Wenn ich jemanden reinlasse bin ich auch dafür verantwortlich, was der drinnen unternimmt. Und ein Menschenleben hoch zu schätzen und ein gemeucheltes schulterzuckend in Kauf zu nehmen, dass ist es, was ich Eingangs meinte. Diese Haltung an Dir irritiert mich.
Zum Samariter: der blieb nicht vor Ort, verlor dadurch nicht Arbeit, Haus und Hof. Der half einem Menschen, der gar nicht mehr gefährlich sein konnte so weit er konnte. Das schmälert nicht die Leistung. Einen völlig Fremden in einem gefährlichen Gebiet aufzulesen und sein Reisegeld für ihn zu spenden, evtl. noch mehr. Und diese Gefahr erkenne ich auch als akzeptabel an: Notleidenden in Regionen zu helfen, wo Räuber, Banditen oder sonstige Gruppen einen angreifen können – das ist höchst christlich (und doch wäre ich zu feige dazu). Etwas anderes aber ist es, sich den Skorpion auf den Rücken zu packen und über den Fluss bringen zu wollen.
Und natürlich hast Du auch Recht – es sind nicht alles Skorpione. Aber manches Lamm ist ein Wolf im Schafspelz. Wenn wir die Durchsetzung hätten jeden entlarvten Wolf mit einem kräftigen Tritt wieder hinaus zu befördern bevor er ein Lamm reisst wäre das was anderes. … Damit genug der Metaphorik und eine angenehme Nachtruhe.


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